Das Forward Darlehen eignet sich zur Anschlussfinanzierung bei Immobilienkrediten. Als besondere Art der Finanzierung weist das Forward Darlehen jedoch einige Spezifika auf. Das englische Wort Forward bedeutet so viel wie Voraus. Gemeint ist damit, sich aktuell günstige Darlehenszinsen zu sichern, auch wenn der Kredit erst in der Zukunft benötigt und abgerufen wird. Obwohl für dieses Procedere eine Gebühr fällig wird, so können sich die Kreditnehmer dennoch die jeweils derzeit gültigen, lukrativen Zinskonditionen sichern. Steigende Zinssätze können so vermieden werden. Bereits 5 Jahre vor dem absehbaren Ende einer Zinsbindung ist es möglich, dass sich Darlehensnehmer die attraktiven Zinssätze eines Forward Darlehens dauerhaft sichern können.
Inhaltsverzeichnis
Gute Konditionen dauerhaft sichern
Es ist ein monatlicher Zinsaufschlag zu entrichten und falls das Darlehen doch nicht abgerufen wird, können erhebliche Kosten für eine sogenannte Abnahmeentschädigung entstehen. Außerdem wird Verbrauchern geraten, vor einer möglichen Anschlussfinanzierung mit einem Forward Darlehen einen Anbieter Vergleich durchzuführen. Denn die entsprechenden Konditionen können ganz erheblich voneinander abweichen, was im Gesamtergebnis nochmals ein erhebliches Einsparpotenzial bietet. Insbesondere bei einer Phase des Niedrigzinses überlegen viele Bauherren zurecht, wie sich diese Konditionen dauerhaft sichern lassen. Eine bestehende Kreditfinanzierung mit vielleicht zu hohen Zinsen könnte zwar vorzeitig gekündigt und dafür ein neues Darlehen mit niedrigeren Zinsen vereinbart werden, was jedoch aufgrund der Vorfälligkeitsentschädigung nicht lukrativ ist. Die Erfahrung zeigt, dass sich während der Zinsbindungsfrist eine Vertragskündigung mit anschließendem Neuabschluss nur in den seltensten Fällen lohnen wird.
So funktioniert das Forward Darlehen
Deshalb gibt es das Forward Darlehen, um dennoch dauerhaft von günstigen Konditionen einer Niedrigzinsphase zu profitieren. Im Prinzip funktioniert ein Forward Darlehen nicht viel anders, als eine klassische Anschlussfinanzierung. Der entscheidende Unterschied liegt aber darin begründet, dass noch vor Ablauf der Zinsbindungsfrist die heute geltenden Zinssätze dauerhaft festgeschrieben werden können. Das Forward Darlehen ist also eine besondere Form des sogenannten Annuitätendarlehens, wobei Laufzeit und Tilgung festgeschrieben sind. Steht das Forward Darlehen zum Abruf zur Verfügung, so ändern sich die Zinssätze also bis zu einer Weiterfinanzierung nicht. Es lohnt sich demnach rechtzeitig, bis zu 5 Jahre vor dem Ende der Zinsbindungsfrist, die Möglichkeit eines Forward Darlehens als Anschlussfinanzierung in Betracht zu ziehen. Wer dies nicht in Erwägung zieht, dem bleibt im Grunde nichts anderes übrig, als eine herkömmliche Anschlussfinanzierung mit den dann jeweils geltenden, vermeintlich höheren Zinssätzen zu vereinbaren.
Die Vorteile des Forward Darlehens
Der Sinn des Forward Darlehens besteht insbesondere darin, sich auch zukünftig gegen immer weiter steigende Zinsen abzusichern. Natürlich sollte im Voraus ungefähr abgeschätzt werden können, wie sich in den nächsten Jahren die Zinsen wahrscheinlich entwickeln werden. Dies ist mitunter nicht ganz einfach, wenn zwischen dem Abschluss und Weiterfinanzierung vielleicht noch einige Jahre liegen. Sagt ein Kreditinstitut den heute geltenden Zinssatz für ein künftiges Forward Darlehen verbindlich zu, so wird jeden Monat ein Aufschlag verlangt. Wer ein Forward Darlehen abschließt zur Anschlussfinanzierung, geht also mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon aus, dass die Zinsen in Zukunft steigen werden. Sollte dies jedoch wider Erwarten nicht der Fall sein oder die Zinsen würden sogar sinken, dann könnte das Forward Darlehen am Ende sogar teurer sein, als die derzeit gültigen Kreditkonditionen.
Steigendes Zinsniveau nach Forward Darlehen interessant
Es gilt darüber hinaus, dass ein Forward Darlehen umso teurer ist, je länger bis zum Auszahlungszeitpunkt die Vorlaufzeit ist. Die endgültigen Kosten für ein Forward Darlehen berechnen sich aus den 3 Faktoren zu erwartender Zinsverlauf, Vorlaufzeit bis zum Auszahlungszeitpunkt sowie jeweils aktuell geltender Zinssatz. Die Höhe des monatlichen Aufschlags hängt davon ab, wie ein Kreditinstitut den zukünftig zu erwartenden Zinsverlauf einschätzt. Wenn der aktuelle Sollzins niedrig ist, kommt das Forward Darlehen zur Anschlussfinanzierung grundsätzlich in Betracht. Im Rahmen der Immobilienfinanzierung konnte beobachtet werden, dass das Zinsniveau bis zum Jahr 2017 kontinuierlich niedrig war. Seit diesem Zeitpunkt steigt das Zinsniveau jedoch wieder sichtbar an, weshalb Verbraucher zunehmend bei der Anschlussfinanzierung an einem Forward Darlehen interessiert sind.
So schließen Sie ein Forward Darlehen ab
Auf keinen Fall ist es unbedingt nötig, ein Forward Darlehen bei dem Kreditinstitut abzuschließen, welches auch die aktuelle Finanzierung genehmigt hat. Um die Gesamtkosten eines Forward Darlehens verlässlich einschätzen können, sollte auf den effektiven Jahreszins geachtet werden. Denn dieser Effektivzins enthält sämtliche Kostenpunkte eines Kredites. Eine Sparmöglichkeit sind auch Freimonate, welche von manchen Banken angeboten werden. So können Kunden beispielsweise davon profitieren, beim Abschluss eines Forward Darlehens 3 Monate oder auch länger falls vereinbart, keine Zinsaufschläge zu zahlen. Zum Abschluss eines Forward Darlehens werden bestimmte Dokumente benötigt, wie bei jedem anderen Kreditabschluss auch. Neben dem unterschriebenen Kreditantrag sind Kopien des Personalausweises, Nachweise über Gehälter und Eigenkapital, sonstiger Sicherheiten und Gebäudeversicherung sowie die Objektschätzung durch einen Gutachter in der Regel erforderlich.