Experten empfehlen Kreditnehmern, sich spätestens zwei Jahre vor dem Ende einer Baufinanzierung mit dem Thema Anschlussfinanzierung zu befassen. Hier kommt vor allem das Thema Forward Darlehen häufig zum Tragen, denn gerade jetzt sind die Zinsen günstig und man profitiert daher von geringen Kosten. Allerdings kann natürlich niemand vorhersehen, wie sich der Finanzmarkt in den kommenden Jahren entwickeln wird. Aus diesem Grund gehen sowohl der Geldgeber als auch der Kreditnehmer Risiken bei der Unterzeichnung des Vertrags ein. SO viele Vorteile ein Forward Darlehen auch mit sich bringen ab – es sollten in jedem Fall die Vor- und Nachteile abgewägt werden, ehe man sich dafür entscheidet.

Das Forward Darlehen – was sind die Unterschiede zum Annuitätendarlehen?

Endet die Zinsbindungsfrist einer Baufinanzierung in den nächsten fünf Jahren und wird für die noch offene Restschuld eine weitere FInanzierung benötigt, empfiehlt es sich, ein Forward Darlehen abzuschließen. Dieses stellt einen klaren Unterschied zum Annuitätendarlehen dar, welches lediglich erst ein Jahr im Voraus abgeschlossen werden kann. Das Forward Darlehen aber bietet die Möglichkeit, preiswerte Zinsen um bis zu fünf Jahre im Voraus festzuschreiben. Auf diese Weise können Kreditnehmer langfristig planen und wissen genau, wie viel das Darlehen letzten Endes kosten wird. Der Zeitraum zwischen dem Abschluss des Vertrags und der Auszahlung wird als Forward-Periode bezeichnet – hier fallen zwar keine Zinsen an, jedoch berechnen die meisten Banken dennoch eine geringe monatliche Gebühr von etwa 0,01 bis 0,02 %. Somit bietet das Forward Darlehen gegenüber dem Annuitätendarlehen zahlreiche Vorteile.

So funktioniert das Forward Darlehen im Detail?

Beim Forward Darlehen handelt es sich um eine der beliebtesten Arten der Anschlussfinanzierungen, die es derzeit auf dem Finanzmarkt gibt. Das Besondere daran ist, dass sich der Kreditnehmer aktuelle Zinsen sichern kann, wenn diese günstig sind – sollte sich das Zinsniveau dann in den kommenden Jahren erhöhen, ist er dennoch davor geschützt. Die meisten Banken bieten allerdings maximal drei Jahre Vorlaufzeit an, was auch sinnvoll ist. Denn natürlich ist es schwer, vorauszusagen, ob die Zinsen innerhalb der nächsten fünf Jahre ansteigen oder sinken werden. Es ist daher einfacher, eine Tendenz für die nächsten zwei bis drei Jahre zu prognostizieren.

Die noch offene Restschuld – dazu gehören auch mögliche Sondertilgungen – werden durch das Forward Darlehen abgelöst bzw. umgeschuldet. Eine Umschuldung findet dann statt, wenn der Kreditnehmer zu einer anderen Bank wechselt. Allerdings gibt es natürlich auch die Möglichkeit, bei der derzeitigen Bank zu bleiben. Es ist daher am sinnvollsten, zunächst einen Vergleich verschiedener Angebote vorzunehmen und danach zu prüfen, ob die Hausbank bzw. der bisherige Geldgeber günstiger sind. Ist dies nicht der Fall, sollte man dem letzten Kreditgeber ein preiswertes Angebote vorlegen – mit etwas Glück bietet er dieselben Zinsen an. Kreditnehmer müssen bedenken, dass bei einer Umschuldung zu einer anderen Bank immer noch weitere Gebühren anfallen, wie beispielsweise die Bearbeitungsgebühr sowie die Änderung der Grundschuld.

Unechtes und echtes Forward Darlehen – wo liegen die Unterschiede?

Beim unechten Forward Darlehen lassen sich genau wie beim echten Darlehen schon heute die Konditionen für einen späteren Zeitpunkt festschreiben. Allerdings gibt es einen klaren Unterschied zum richtigen Forward Darlehen: Die Sollzinsbindung beginnt direkt mit dem Abschluss des Vertrags. Das bedeutet, dass die Vorlaufzeit gar nicht greift. Ein Vorteil ist, dass für diese Phase dann auch keine Aufschläge seitens der Bank berechnet werden. Stattdessen wird die bereitstellungsfreie Zeit bis zum Beginn der Anschlussfinanzierung über die jeweilige Periode verlängert. Dies führt dazu, dass der jährliche Sollzins des Darlehens um einiges niedriger ausfallen würde.

Fazit: Ein Forward Darlehen kann sich für viele Baufinanzierer lohnen

Erkundigt man sich nach einer Anschlussfinanzierung nach dem Ablauf einer Baufinanzierung, bietet das Forward Darlehen eine gute Möglichkeit, um sich günstige Zinsen für die Zukunft zu sichern. Allerdings sollten sich Kreditnehmer auch nach Alternativen erkundigen, denn hier kann mitunter viel Geld gespart werden.

Prinzipiell rentieren sich alle Arten von Forward Darlehen immer nur dann, wenn absehbar ist, dass die Zinsen sich in den kommenden Jahren sichtbar erhöhen werden. Vermutet man dagegen, dass die Zinsen noch weiter sinken werden, ist es besser, mit dem Vertragsabschluss noch eine Weile zu warten. Vor allem jene Kreditnehmer, die lieber höhere als kleinere Beträge tilgen möchten, sollten sich mit dem Thema Forward Darlehen näher befassen. Unechte Forward Darlehen lohnen sich meist eher bei einer kürzeren Vorlaufzeit von maximal eineinhalb Jahren, jedoch hängt dies immer vom Einzelfall ab. Es ist deshalb unabdingbar, vor einem möglichen Vertragsabschluss eine sorgfältige Kalkulation durchzuführen.

Um das günstigste Angebot für ein passendes Forward Darlehen zu finden, empfiehlt es sich, im Internet einen kostenlosen Vergleich verschiedener Banken durchzuführen. Gerade im Netz gibt es immer mehr Anbieter, deren Konditionen sich zum Teil stark voneinander unterscheiden. Diesen Vorteil können sich Kreditnehmer zunutze machen, indem sie alle Angebote durch einen unabhängigen Vergleichsrechner einander gegenüberstellen. Wichtig: Bereits geringe Prozentwerte können hier einen beachtlichen Unterschied machen, wenn die Kreditsumme entsprechend hoch ist.

Wie funktioniert ein Forward Darlehen?
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