Das Forward Darlehen bietet privaten Kreditnehmern eine günstige Möglichkeit, die Kosten der Anschlussfinanzierung zu stemmen. Die Konditionen sind günstiger als in der Hochzinsphase und der Kreditgeber kann langfristig mit dem Kreditnehmer als Kunden rechnen. Wie das Forward Darlehen funktioniert.´und wo die Vorteile und Nachteile liegen.

Wie funktioniert ein Forward Darlehen?

Das Forward Darlehen wird seit 1996 angeboten. Der englische Begriff Forward lässt sich mit vorwärts oder voraus übersetzen. Der Kreditnehmer setzt mit Vertragsunterschrift die Zinsen um bis zu 5 Jahre im Voraus fest. Sind die Zinsen aktuell besonders günstig, werden sie in die Zukunft mitgenommen. Hierfür fällt in der Regel ein gewisser Zinsaufschlag an, der von Kreditgeber zu Kreditgeber variiert.
Ein Abschluss des Darlehens ist vergleichsweise unkompliziert. Der Darlehensnehmer vereinbart den festen Zinssatz für die Anschlussfinanzierung in fünf Jahren und muss anschließend lediglich auf die Auszahlung des Darlehens warten, welche zum Auslauf der Sollzinsbindung erfolgt und die aktuelle Finanzierung ablöst. Auch die neue Sollzinsbindung tritt erst zum Auszahlungstermin in Kraft – außer es handelt sich um ein “unechtes” Forward-Darlehen.

Die Vorteile eines Forward Darlehens

Das Forward Darlehen ist prinzipiell ein herkömmliches Annuitätendarlehen mit Sonderkonditionen. Als solches kann sich der Kreditnehmer verschiedene Vorteile sichern. Das Darlehen garantiert, dass die günstigen Zinsen für einen Zeitraum von fünf Jahren in die Zukunft gesichert werden können. Dadurch wird die Planungssicherheit für eine etwaige anstehende Anschlussfinanzierung sichergestellt. Während der Forward-Periode werden keine Bereitstellungszinsen fällig. Dies ermöglicht dem Darlehensnehmer große Ersparnisse, da die Zinsen erst zum Ende der Lauf verrechnet werden.
Der größte Vorteil eines Forward Darlehens ist die Planungssicherheit. Nach Abschluss des Kredits bleiben die monatlichen Raten gleich und der Darlehensnehmer kann die finanziellen Mittel genau bestimmen.

Forward Darlehen ist bindend

Ein Forward Darlehen ist bindend. Es handelt sich um einen klassischen Darlehensvertrag, der von beiden Parteien eingehalten werden muss. Das bedeutet: Mit dem Abschluss eines Forward Darlehens ist der Kreditnehmer zur Annahme der Zinsen verpflichtet – auch wenn diese zum Zeitpunkt der Auszahlung niedriger sind als die im Forward Darlehen festgelegten Zinsen. Möchte man das Forward Darlehen nicht annehmen, wird die sogenannte Nichtabnahmeentschädigung fällig. Der Darlehensnehmer ist also an den Vertrag gebunden, ganz unabhängig davon, ob sich die Lebensumstände verändern oder der Zinsmarkt zum Zeitpunkt der Auszahlung attraktiver geworden ist.

Forward Darlehen: Wovon hängt der Zinsaufschlag ab?

Das Zinsänderungsrisiko steigt mit der Laufzeit bis zur Auszahlung. Aus Sicht der Bank steigt damit auch das Risiko, weshalb die Absicherungsgeschäfte teurer werden. Der Zinsaufschlag hängt davon ab, in welchem Zeitraum die Auszahlung stattfinden soll. Je kurzfristiger der Zins festgesetzt wird, desto günstiger fällt der Aufschlag aus.
Das Forward Darlehen eignet sich hauptsächlich für die Anschlussfinanzierung. Grundvoraussetzungen für die Darlehensform ist, dass Ablösezeitpunkt und Darlehenshöhe festgesetzt sind. Weil die individuellen Voraussetzungen von Situation zu Situation variieren können, sollten die Details vor dem Abschluss eines Forward Darlehen ausführlich mit dem Bankberater besprochen werden.

Fristen beim Forward Darlehen

Das Forward Darlehen ist an einige fixe Fristen gebunden. Der Abschluss eines Forward Darlehens ist möglich, wenn 5,5 bis 1 Jahr Zeit zwischen dem Abschluss und dem Ende der Zinsbindung liegt. Kreditnehmer müssen sich, wie bei anderen Kreditformen auch, einen Marktüberblick verschaffen und verschiedene Angebote vergleichen. Spätestens drei Monate vor Ende der Zinsbindung schickt die Bank üblicherweise das Verlängerungsangebot. Dann gilt es, die Zinsbindung zu verlängern oder das Forward Darlehen in Anspruch zu nehmen.
Die Darlehens-Art hat auch für Kreditnehmer Vorteile, die beispielsweise ein Unternehmen gründen möchten. Mit dem Forward Darlehen ist auch in diesem Fall die Anschlussfinanzierung sichergestellt. Anders als bei anderen Kreditformen, die oft mit einer gewissen Unsicherheit bezüglich des Zinsniveaus verbunden sind, sind beim Forward Darlehen alle Eventualitäten geklärt.

Beim Forward Darlehen beginnt die Sollzinsbindung unmittelbar bei Vertragsunterschrift. Liegt der Termin für die Anschlussfinanzierung also ein Jahr in die Zukunft, gehen zwölf Monate der Bindung an den Sollzins verloren. Dies hat letztlich eine höhere Restschuld als beim klassischen Forward Darlehen zur Folge.

Die Vorteile des Forward Darlehens auf einen Blick

Das Forward Darlehen hat im Vergleich zu anderen Darlehensformen einige Vorteile. Zunächst bietet sich die besondere Darlehensform aufgrund der günstigen Konditionen an. Ein Zinstief kann auch in der Zukunft noch genutzt werden, wenn die Zinsen möglicherweise bereits angestiegen sind. Vor allem bei längeren Laufzeiten ist dies profitabel. Die Zinsbindung ist auch und gerade beim Hausbau eine wichtige Sicherheit, die vielen Personen die Finanzierung erst möglich macht. Durch den Wegfall des finanziellen Drucks sind die Kreditnehmer auch gegenüber der Bank in einer optimalen Verhandlungsposition. Ungünstige Vertragskonditionen müssen nicht angenommen werden, da kein finanzieller Druck besteht.

Wie sich die Gesamtbelastung zusammensetzt

Kreditgeber und Sachportale stellen Darlehensnehmern verschiedene Werkzeuge zur Verfügung, um die Konditionen für das Forward Darlehen zu berechnen. Dazu gehören Darlehensrechner und Forward-Rechner sowie ausführliche Informationen zu den verschiedenen Kreditarten. Im Zweifelsfall sollten unerfahrene Kreditnehmer sich mit einem professionellen Finanzexperten in Verbindung setzen. In Zusammenarbeit mit einem Profi lässt sich der Darlehensvertrag genau nach den Vorstellungen gestalten. Dann gibt es auch bei der Inanspruchnahme der niedrigen Zinsen keine Schwierigkeiten.

Forward Darlehen für private Kreditnehmer

Das Forward Darlehen bietet privaten Kreditnehmern eine günstige Möglichkeit, die Kosten der Anschlussfinanzierung zu stemmen. Die Konditionen sind günstiger als in der Hochzinsphase und der Kreditgeber kann langfristig mit dem Kreditnehmer als Kunden rechnen.
Weitere Vorteile ergeben sich beim Forward Darlehen aus der Planungssicherheit. Nach dem Abschluss des Darlehens kann der Kreditnehmer seine Aufmerksamkeit voll der Finanzierung zuwenden und muss etwa nicht mehr den Zinsmarkt im Blick behalten oder Vergleiche einholen.

Fazit: Wann sich ein Forward Darlehen lohnt

Das Forward Darlehen bietet sich an, wenn das Umfeld stabil ist und ein geeigneter Zeitpunkt für die Festsetzung der Zinsen gewählt wird. Stehen geschäftliche Veränderungen oder ein Umzug bevor, riskiert der Darlehensnehmer einen mitunter großen finanziellen Schaden. Ein Forward Darlehen kann Sicherheit in die persönlichen Finanzplanungen bringen. Durch die gesicherten Raten und die Unabhängigkeit vom aktuellen Zinskurs bieten Sicherheit. Gerade auf dem heutigen Immobilienmarkt ist dies von Vorteil.
Vor allem Finanzierungen, die ohne großes Eigenkapital realisiert werden sollen, profitieren von einem Forward Darlehen. Die Ersparnis über Jahre bringt den Komfort mit sich, dass das aktuelle Zinsumfeld gänzlich ausgeblendet werden kann. Einmal festgelegt, bleiben die gewählten Zinssätze bestehen und weitere Recherchen sind nicht notwendig. Insbesondere Menschen, die finanziell nicht sehr bewandert sind, profitieren deshalb von einem Forward Darlehen, insofern sie sich Unterstützung von einem Experten einholen, um die vertraglichen Details zu klären.

Vor- und Nachteile eines Forward Darlehens
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