Forward Darlehen zählen zu den beliebtesten Arten von Anschlussfinanzierungen auf dem derzeitigen Finanzmarkt. Sie bieten Kreditnehmern die Möglichkeit, nach einem auslaufenden Baukredit ein weiteres Darlehen aufzunehmen – was derzeit zu sehr günstigen Konditionen möglich ist. Die Zinsen sind momentan noch günstiger denn je, weswegen sich viele Menschen die Frage stellen, wann und wie ein Forward Darlehen beantragt werden sollte. Alles Wichtige zum Thema stellen wir nachfolgend genauer vor.
Forward Darlehen beantragen: Frühes Einholen von Angeboten ist wichtig
Obgleich die meisten Sparkassen, Filialbanken und Direktbanken im Internet inzwischen Forward Darlehen im Portfolio haben, gibt es mitunter große Unterschiede zwischen den Konditionen. Am besten ist es daher, sich an einen Kreditvermittler zu wenden, mit dessen Hilfe sich das günstigste Angebot herausfiltern lässt. Im Internet ist ein solcher Vergleich kostenlos möglich und vergleicht hunderte Banken innerhalb weniger Sekunden miteinander. Erst dann kann man als Kreditnehmer ein passendes Angebot finden, das man unter Umständen auch seiner Hausbank bzw. dem bisherigen Geldgeber vorlegen kann.
Das erste Einholen von Angeboten findet am besten etwa eineinhalb bis zwei Jahre vor dem Ablauf der aktuellen Zinsbindung statt. Vergleiche lassen sich online immer wieder durchführen – so behält man einen Überblick über das aktuelle Zinsniveau auf dem Markt.
Der nächste Schritt sollte dann sein, ein günstiges Angebot erst einmal der aktuellen Bank vorzulegen, ehe man sich vorschnell zu einem anderen Anbieter hinreißen lässt. Wenn der bisherige Geldgeber ein Forward Darlehen zu denselben Konditionen anbieten kann, macht es mehr sinn, die Bank nicht zu wechseln. Hier spricht man von der sogenannten Prolongation (Verlängerung), welche natürlich deutlich weniger Aufwand mit sich bringt.
Zudem sollten sich Kreditnehmer darüber im Klaren sein, dass eine Umschuldung – also der Wechsel zu einer anderen Bank – immer mit weiteren Kosten verbunden ist. Dazu zählen unter anderem Grundbuch- und Notarkosten, welche zwischen 01 und 0,2 % der Kreditsumme betragen können. Zur groben Orientierung gilt hier: Am besten sollte ein Wechsel dann stattfinden, sobald der Zinssatz der derzeitigen Bank mindestens 0,1 % Prozent teurer ist als Angebote anderer Geldgeber.
So wird ein Forward Darlehen abgeschlossen
Der Abschluss eines Forward Darlehens ist an sich nicht sonderlich kompliziert und erfordert nur wenige Schritte. Die wichtigste Vorazssetzung dafür ist allerdings zunächst, dass der Kreditnehmer über eine noch laufende Zinsbindung verfügt. Das bedeutet, dass er seine Immobilie mit einem Darlehen finanziert, welches noch immer läuft. Wichtig ist darüber hinaus, dass die Zinsbindung in nicht mehr als fünf Jahren, also in spätestens 60 Monaten, endet – sonst muss er sich für eine andere Anschlussfinanzierung entscheiden.
Sind diese Voraussetzungen erfüllt, muss der Kreditnehmer den Kapitalmarkt über einen längeren Zeitraum hinweg beobachten, um festzustellen, auf welchem Niveau sich die Zinsen bewegen und entwickeln. Entscheidend ist dabei nicht nur der derzeitige Trend, auch der bisherige Verlauf in den letzten Jahren spielt eine Rolle. Zeigt sich, dass die Zinsen sich in den vergangenen Jahren deutlich verringert haben, ist die Aufnahme eines Forward Darlehens sinnvoll.
Anschließend beginnt das Einholen möglichst vieler unterschiedlicher Angebote. Allerdings sollten diese bereits auf die persönlichen Anforderungen zugeschnitten sein. Ein nicht unwichtiger Faktor stellt hierbei die bisherige Kreditsumme für die erste Finanzierung dar, darüber hinaus müssen auch das Alter des Kreditnehmers, seine Bonität und seine aktuelle finanzielle Situation berücksichtigt werden. Zu achten gilt es bei einem Vergleich neben dem Zinssatz vor allem auf Aufschläge und weitere mögliche Nebenkosten – nur so lässt sich das Angebot mit den geringsten Kosten finden. Sinnvoll kann es auch sein, einen Termin mit der Hausbank zu vereinbaren. Treue, jahrelange Bestandskunden erhalten oft Sonderkonditionen, weil sie für die Bank ein kleineres finanzielles Risiko als Neukunden darstellen.
Hat der Kreditnehmer schon ein Forward Darlehen aufgenommen, kann es ebenfalls sinnvoll sein, sich nach einer passenden Umschuldung umzusehen – auch diese Möglichkeit besteht. Findet man eine Bank mit besseren Konditionen, lässt sich hier unter Umständen viel Geld sparen. Der eigentliche Abschluss des Darlehens nimmt nur wenige Minuten in Anspruch und erfordert keinen großen bürokratischen Aufwand.
Wann sollte ein Forward Darlehen nicht abgeschlossen werden?
Der denkbar schlechteste Zeitpunkt, um ein Forward Darlehen aufzunehmen, ist dann, wenn die Zinsen kontinuierlich angestiegen sind und sich wieder auf einem Hoch befinden. Dann ist es besser, lieber noch etwas abzuwarten und den Verlauf weiter zu beobachten, bis sich der Zinssatz wieder reduziert. Zeichnet sich jedoch ab, dass die Zinsen in den kommenden Monaten und Jahren noch weiter erhöhen werden, sollte man nicht mehr lange warten, um das Forward Darlehen aufzunehmen. Denn dann verliert man immer mehr Zeit – und zahlt am Ende unnötig viel Geld drauf.
Grundsätzlich lassen sich Forward Darlehen bereits 60 Monate vor dem Ende der Zinsbindungsfrist abschließen. Selten beantragen Kreditnehmer allerdings schon dann ein neues Darlehen – denn in fünf Jahren kann schließlich noch viel passieren. Ideal ist es, sich etwa zwei Jahre vor dem Ablauf der Frist mit dem Forward Darlehen zu befassen und sich nach attraktiven Angeboten umzusehen.