Das Forward Darlehen gilt als eine der beliebtesten Arten der Anschlussfinanzierungen, die es derzeit auf dem Finanzmarkt gibt. Denn mit diesem haben Kreditnehmer die Möglichkeit, sich aktuell günstige Zinsen bereits zu sichern, ehe ihr laufendes Darlehen endet. Im Klartext heißt das: Man vermeidet, erst zu einem späteren Zeitpunkt ein Darlehen aufzunehmen, wenn die Zinsen vielleicht schon wieder angestiegen sein könnten – und genau das kann je nach Kreditsumme eine Menge Geld sparen. Darüber hinaus bringt ein Forward Darlehen für den Kreditnehmer ein hohes Maß an Planungssicherheit mit sich, denn es lässt sich exakt kalkulieren, wie hoch die künftige Zinsbelastung ausfallen wird. Ob und ab wann sich ein Forward Darlehen allerdings für den individuellen Kreditnehmer lohnt, muss stets individuell entschieden werden. In unserem Ratgeber verraten wir die wichtigsten Informationen zum Thema!

Warum lohnt sich die Aufnahme eines Forward Darlehens?

Das Besondere an einem Forward Darlehen ist, dass sich die Konditionen bis zu einem Zeitraum von fünf Jahren vor dem tatsächlichen Beginn der Laufzeit sichern lassen. Das bedeutet: Ganz egal, wie sich die Zinsen nach dem Vertragsabschluss entwickeln – es gilt der zu Beginn festgeschriebene Zinssatz. Dies ist ein großer Vorteil gegenüber normalen Anschlussfinanzierungen, denn diese können meist erst ein oder ein halbes Jahr vor dem Ende der Laufzeit abgeschlossen werden. Weiterhin können Kreditnehmer beim Forward Darlehen selbst wählen, ob sie bei der aktuellen Bank bleiben möchten oder nach einem neuen Kreditinstitut suchen. In jedem Fall sollte im Vorfeld ein Vergleich durchgeführt werden, um die attraktivsten Konditionen zu finden.

Die Auszahlungsphase des Forward Darlehens beginnt umgehend nach dem Ende der ersten Laufzeit. Die Zeit dazwischen wird auch als Forward Periode bezeichnet.

Wann ist die Aufnahme eines Forward Darlehens für den Kreditnehmer sinnvoll?

Ob es bereits fünf Jahre vor dem Ende der Laufzeit sinnvoll ist, ein Forward Darlehen aufzunehmen, ist immer einzeln zu entscheiden. Eine große Rolle spielt hier vor allem die zu erwartende Entwicklung der Zinsen. Geht man davon aus, dass das Zinsniveau sich in den nächsten Jahren noch erhöhen wird, ist eine derzeit früh abgeschlossene Anschlussfinanzierung unter Umständen von Vorteil. Grundsätzlich sollte man sich darüber im Klaren sein, dass es bei einer mehrjährigen Vorlaufzeit immer schwierig ist, vorherzusehen, wie sich die Zinsen in den nachfolgenden Jahren entwickeln werden. Zudem kommt: Kreditnehmer können eine Menge Geld sparen, wenn sie das Darlehen erst zu einem späteren und günstigeren Zeitpunkt aufnehmen. Denn für jeden einzelnen Monat berechnen viele Banken einen Zinsaufschlag. Dieser ist mit durchschnittlich 0,01 bis 0,02 % zwar sehr gering, aber summiert sich nach einer Weile trotzdem.

Es ist daher anzuraten, im Vorfeld eine Kalkulation – notfalls mit der Hilfe eines unabhängigen Experten oder dem Bankberater seines Vertrauens – durchzuführen. Denn unter Umständen kommen noch weitere Faktoren zum Tragen, wie beispielsweise die Höhe des Darlehens, die Tilgung, die Laufzeit und Weiteres.

Wie wird das Forward Darlehen richtig abgeschlossen?

Der erste Schritt sollte stets sein, zu überprüfen, wie lange die derzeitige Zinsbindung noch läuft. Steht deren Ablauf in 60 Monaten oder früher an, sollte man sich mit dem Thema Forward Darlehen durchaus befassen. Mit in die Entscheidung einbezogen werden sollte jedoch auch die Zinsentwicklung. Zeichnet sich bereits früh ab, dass die Zinsen tendenziell ansteigen, sollte man nicht zu viel Zeit verlieren, sondern lieber schnell handeln.

Als nächstes geht es darum, sich passende Angebote für Forward Darlehen einzuholen. Dabei gilt: Je mehr, desto besser – denn desto schneller erhält man einen Überblick über den aktuellen Markt und kann besser bewerten, ob ein Kreditangebot günstig oder teuer ist. Ein wichtiger Aspekt bei einem Vergleich ist jedoch, nicht nur auf den Zins zu achten, sondern auch weitere Konditionen zu berücksichtigen. So sollte zum Beispiel geprüft werden, ob und in welcher Höhe die Bank Aufschläge verlangt. Teilweise gibt es hier große Unterschiede zwischen den Angeboten.

Natürlich ist es für Kreditnehmer deutlich einfacher, wenn sie nicht zu einer neuen Bank wechseln, sondern beim bisherigen Kreditgeber bleiben. Allerdings rentiert sich dies natürlich nicht, sofern eine andere Bank bessere Konditionen bietet. Hat man also ein günstigeres Angebot gefunden, sollte man die Unterlagen seiner Hausbank vorlegen – eventuell kommt die Bank einem entgegen und unterbreitet noch bessere Konditionen.

Weiterhin kann es sinnvoll sein, eine Umschuldung vorzunehmen, die im Grunde ähnlich funktioniert. Findet man ein Angebot für ein Forward Darlehen, welches um mindestens 0,1 % preiswerter ist als das Angebot der Hausbank, ist die Umschuldung durchaus rentabel.

Fazit: Der richtige Zeitpunkt ist für den Abschluss eines Forward Darlehens sehr wichtig

Forward Darlehen sind grundsätzlich eine sehr gute Möglichkeit, um sich aktuell niedrige Zinsen für einen späteren Zeitpunkt zu sichern. Allerdings lohnt sich der Abschluss tatsächlich nur dann, wenn die Zinsen in naher Zeit wieder ansteigen werden. Hier muss berücksichtigt werden, dass natürlich auch der umgekehrte Fall eintreten kann: Sinken die Zinsen noch weiter, hat man ein schlechtes Geschäft gemacht und unnötig Geld verschwendet. Durch den Abschluss des Forward Darlehens wettet man also darauf, dass die Zinsen zum Ende der ersten Laufzeit teurer sind.

Die richtige Bank für das Forward Darlehen finden – so geht man am besten vor

Die Zahl der Banken in Deutschland scheint kontinuierlich zuzunehmen: Neben klassischen Filialbanken und Kreditinstituten treten immer mehr Direktbanken auf den Markt, die ihre Kundengeschäfte ausschließlich über das Internet abwickeln. Häufig profitieren Kreditnehmer bei diesen von deutlich preiswerteren Konditionen als bei ihrer Hausbank. Deshalb sollte vor dem blinden Abschluss eines Forward Darlehens in jedem Fall zunächst ein sorgfältiger Vergleich durchgeführt werden. Ein unabhängiger Vergleich lässt sich heutzutage auf den verschiedensten Portalen durchführen – und zwar vollkommen kostenfrei und unverbindlich. Selbst dann, wenn man sich bereits erste Angebote eingeholt hat, kann man sich noch nach weiteren Banken umsehen. Dies empfiehlt sich insbesondere dann, wenn man ohnehin noch mehrere Jahre Zeit hat.

Natürlich ist es nicht falsch, sich zunächst an seine Hausbank zu wenden, doch man sollte sich nur aufgrund guter Beziehungen nicht zu sehr auf deren Angebote verlassen. Wichtig ist, zu bedenken, dass schon geringe prozentuale Unterschiede des Zinssatzes einen beachtlichen Betrag ausmachen können, wenn die Kreditsumme entsprechend hoch ist.

In die Überlegung, welche Bank für den Abschluss eines Forward Darlehens die richtige ist, sollten jedoch noch weitere Faktoren mit einfließen. So legen einige Kunden beispielsweise Wert auf eine persönliche Beratung und Betreuung vor Ort, was bei einer Direktbank im Internet bereits wegfällt. Kann man darauf verzichten, sollte man sich aber durchaus im Netz nach eventuell attraktiveren Konditionen umsehen. Ähnlich verhält es sich mit der Erreichbarkeit und der Möglichkeit, Sondertilgungen vorzunehmen. Nicht alle Banken bieten diesen Service, der für einige Kunden sehr wichtig sein kann, an. Letzten Endes muss jeder Kreditnehmer für sich selbst entscheiden, was ihm wichtig ist – und sollte demnach auch eine zu seinen Anforderungen passende Bank wählen.

Ab wann ist ein Forward Darlehen sinnvoll?
WhatsApp WhatsApp Chat