Forward-Darlehen können in vielen Situationen lohnenswert sein. Dabei gilt ein wichtiger Grundsatz: In keinem Fall sollte ein entsprechender Darlehensvertrag unterzeichnet werden, während die Zinsen sich auf einem Hoch befinden. Denn dann kann davon ausgegangen werden, dass diese in absehbarer Zeit wieder fallen werden, was das Darlehen deutlich günstiger machen würde. Sofern sich das Zinsniveau allerdings auf einem Tief befindet, sind Forward-Darlehen klar zu empfehlen. In diesem Fall lohnt es sich, auf diesem Wege eine Anschlussfinanzierung zu seiner auslaufenden Immobilienfinanzierung zu realisieren.
Inhaltsverzeichnis
Niedrige Zinsen für günstige Forward-Darlehen auszunutzen lohnt sich
Mit der Hilfe eines Forward-Darlehens lässt sich im besten Fall ein günstiger Immobilienkredit für die kommenden Jahre sichern – und zwar zu den aktuellen Konditionen, sofern diese günstig sind. Gerade zum jetzigen Zeitpunkt befinden sich die Bauzinsen auf einem nahezu historischen Tief: Noch bis vor einigen Jahren befanden sich die Bauzinsen bei rund 5 %. Heute ist es deutlich weniger und somit umso rentabler, sich für ein Forward-Darlehen zu entscheiden.
Trotzdem sollten Interessenten schnell handeln, denn die günstigen Bauzinsen werden sicherlich nicht ewig währen – das maximale Tief ist schließlich irgendwann erreicht. Mehr noch: Finanzexperten gehen davon aus, dass in absehbarer Zeit eine Zinswende droht und sich die Kreditzinsen dann wieder erhöhen werde. Schon jetzt zeichnen sich bei einigen Banken wieder Trends nach oben ab, jedoch kann zum aktuellen Zeitpunkt natürlich nicht sicher vorhergesagt werden, wie sich die Zinsen in den kommenden Jahren entwickeln werden.
Die derzeit besonders preiswerten Zinsen für das Baugeld bzw. für ein Forward-Darlehen sollten daher Anlass genug sein, um sich zeitnah für diese Form der Anschlussfinanzierung zu entscheiden. So geht man als Bauherr auch kein Risiko ein – und kann sich vor eventuell steigenden Zinsen bei der Finanzierung gut schützen.
Warum sich eine rechtzeitige Aufnahme eines Forward-Darlehens lohnt
Grundsätzlich lassen sich Forward-Darlehen bis zu fünf Jahren vor Ablauf eines laufenden Kredits aufnehmen. Weiß man also, dass die aktuelle Sollzinsbindung bei der noch laufenden Finanzierung in den kommenden fünf Jahren ausläuft, für den lohnt es sich, sich bereits jetzt mit dem Thema Forward-Darlehen auseinanderzusetzen. Nachdem der Vertrag unterschrieben worden ist, die Auszahlung aber noch nicht erfolgt ist, beginnt zunächst die sogenannte Forward-Periode. Hierfür entstehen bei den meisten Banken zusätzliche Kosten – der Forward-Aufschlag – die sich jedoch mit etwa 0,01 % pro Monat im Rahmen halten. Er sollte trotzdem mit in die Kalkulation mit einberechnet werden, was vor allem bei einem Vergleich verschiedener Banken wichtig ist. Es gibt nämlich sogar Kreditinstitute, die bei einer sehr kurzen Periode von weniger als 12 Monaten komplett auf diesen Aufschlag verzichten. Teilweise können Kunden auch spezielle Sonderaktionen nutzen, die eine Forward-Periode von bis zu fünf Jahren ohne zusätzlichen Aufwand ermöglichen.
Sollten die Zinsen sich während der Forward-Periode vor der Auszahlung weiter erhöhen, lohnt sich das Forward-Darlehen also in jedem Fall. Es muss sich beim Kreditgeber keinesfalls um die Hausbank oder um die bisherige Kreditbank handeln, auch andere Anbieter können günstige Darlehen offerieren. Am einfachsten ist ein Vergleich über das Internet, um verschiedene Konditionen miteinander zu vergleichen.
Bei knapper Baufinanzierung ist Sicherheit umso bedeutsamer
Die Aufnahme eines Forward-Darlehens bedarf immer einer sorgfältigen Planung. Nichtsdestotrotz ist nicht von der Hand zu weisen, dass es zahlreiche Vorteile mit sich bringt – und das ist vor allem Sicherheit. Weiß man nämlich schon im Voraus, welche Kosten durch das Darlehen auf einen zukommen werden, ist auch das eigene Gewissen beruhigt und man kann seine Finanzen verlässlich planen.
Unbedingt empfehlenswert sind Forward-Darlehen speziell bei einer knappen Finanzierung. Sollte das eigene Einkommen derzeit gerade so ausreichen, um die monatliche Tilgung zu leisten, ist es besser, sich auf diesem Wege gegen steigende Zinsen abzusichern. Denn sollte sich das Zinsniveau tatsächlich erhöhen, hat man das Nachsehen – und unter Umständen ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten. Zahlt man derzeit noch ein älteres Darlehen mit hohen Zinsen ab, dann rentiert sich das Forward-Darlehen so oder so.
Mehr als eine günstige Anschlussfinanzierung: So profitieren Kreditnehmer von einem Forward-Darlehen
Ein Forward-Darlehen muss nicht zwingend für eine Anschlussfinanzierung genutzt werden, sondern kann auch als günstigere Umschuldung dienen. Wer als Kreditnehmer bislang eine lange Sollzinsbindung bei seiner Baufinanzierung vereinbart hatte, kann sich hier auf das Sonderkündigungsrecht nach einer Laufzeit von zehn Jahren berufen – dieses ist sogar gesetzlich vorgeschrieben. Das heißt: 10 Jahre nach der vollständigen Auszahlung des Kredits darf die laufende Baufinanzierung gekündigt werden, ohne dass die Bank dafür eine Vorfälligkeitsentschädigung verlangen kann. Auf dieser Grundlage kann dann umgehend nach einem günstigen Forward-Darlehen recherchiert werden, denn Geld lässt sich auf alle Fälle sparen.
Worauf gilt es bei der Aufnahme eines Forward-Darlehens zu achten?
Natürlich sollte nicht irgendein beliebiges Darlehensangebot gewählt, sondern zunächst ein ausführlicher Vergleich verschiedener Anbieter durchgeführt werden. Mittlerweile ist die Auswahl an Banken, die Forward-Darlehen zu attraktiven Konditionen anbieten, riesig. Daher ist es für Kreditnehmer umso wichtiger, zu wissen, auf welche Kriterien es dabei ankommt. Die wichtigsten Aspekte stellen neben dem Zinssatz auch die Zinsbindung sowie die sogenannte Nichtabnahmeentschädigung dar.
Die Bedeutung eines möglichst niedrigen Zinssatzes versteht sich dabei von selbst: Er gibt an, wie hoch die Kosten für das Darlehen sind. Bereits geringe Unterschiede eines Prozentsatzes kann bei einer entsprechend hohen Kreditsumme einen Unterschied von mehreren tausend Euros ausmachen – daher sollte dies nicht unterschätzt werden.
Mindestens genauso wichtig ist jedoch die Zinsbindung, welche für die Sicherheit des Darlehens verantowrtlich ist. Es ist natürlich nie auszuschließen, dass sich die Zinsen in den kommenden Jahren wieder drastisch erhöhen könnten. Hat man sich dann für eine möglichst kurze Zinsbindung entschieden, kann es zu einer teuren Nachfinanzierung kommen, welche wiederum mit höheren Zinsen und mehr Kosten einhergeht. Ein entscheidender Tipp für den Vergleich mehrerer Banken lautet daher, stets die Zinsen von Krediten mit derselben Laufzeit miteinander zu vergleichen, um das Ergebnis nicht zu verfälschen.
Sie sogenannte Nichtabnahmeentschädigung kommt dann zum Tragen, sollten die Zinsen wider Erwartens dennoch fallen. Sollte sie gering sein, kann der Kreditnehmer einfach die anfallenden Kosten enrichten und dann bei einer anderen Bank ein preiswerteres Darlehen aufnehmen.
Abhängig von den eigenen Anforderungen an eine Bank können selbstverständlich noch weitere Faktoren die Entscheidung für oder gegen einen Anbieter beeinflussen. Das könnten beispielsweise der Service vor Ort, die Erreichbarkeit oder auch die Geschäftszeiten einer Bank sein.
Welche Risiken es bei der Aufnahme eines Forward-Darlehens gibt
Obgleich es derzeit kaum Anhaltspunkte dafür gibt, dass der Abschluss eines Forward-Darlehen ein Fehler sein könnte, sollten Kreditnehmer wissen: War der Zeitpunkt der Kreditaufnahme tatsächlich ungünstig, lässt sich das Darlehen nicht so einfach wieder kündigen. Lässt sich die Bank dennoch darauf an, muss mit einer entsprechenden Entschädigung gerechnet werden, die sich am derzeitigen Zinsniveau orientiert. Aus diesem Grund sollte die Entscheidung für oder gegen ein Forward-Darlehen stets wohl überlegt sein.